Regional nachhaltig

Kaum ein anderer Begriff prägt die Gegenwart so wie der Terminus „Nachhaltigkeit“. Angesichts des Klimawandels bestimmt er das politische und zunehmend auch das finanzwirtschaftliche Denken und Handeln. Für die Volksbank pur ist Nachhaltigkeit eine wesentliche Säule ihres Geschäftsmodells und Ausdruck ihrer Wertestruktur sowie ihres regionalen Förderauftrags.

Kurze Rückschau:

Der Nachhaltigkeitsbegriff tauchte erstmals Anfang des 18. Jahrhunderts auf, als die Holzversorgung von Bergbau, Industrie und Bevölkerung zur kritischen Infrastruktur gehörte. Angesichts von Kahlschlägen, Engpässen und immer längeren Lieferwegen stand ein damals systemrelevanter Wirtschaftszweig vor gewaltigen Umbrüchen. Ein Umdenken zu einer „nachhaltenden und kontinuierlichen Nutzung“ der Ressource Holz setzte ein. 1987, mehr als 250 Jahre später, definierte der Brundtland-Bericht der UN-Umweltkommission Nachhaltigkeit als „Entwicklung, die sicherstellt, dass sie den Bedürfnissen der Gegenwart entspricht, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“. Bis heute sprechen wir daher von der „enkeltauglichen Zukunft“. Prägend für das aktuelle Nachhaltigkeitsverständnis ist das Pariser Klimaabkommen von 2015, mit dem sich die UN-Mitgliedsstaaten dazu verpflichten, den Klimawandel einzudämmen und die Weltwirtschaft klimafreundlich umzugestalten. Kernelemente sind das 1,5-Grad-Ziel, eine CO2-neutrale Ökonomie und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Auch die Volksbank pur bekennt sich zu diesen Zielen und verfolgt sie im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit.

Heute bezeichnet das Frankfurter Zukunftsinstitut Nachhaltigkeit bzw. Neo-Ökologie als den „wichtigsten Megatrend unserer Zeit, der die 2020er Jahre prägen wird wie kein anderer“. Soziale und wirtschaftsethische Kriterien spielen neben Umweltaspekten eine ebenso bedeutsame Rolle. Dieser Dreiklang aus Umwelt (Environment), Sozialem (Social) und den Zielen einer guten Unternehmensführung (Governance) bestimmt unsere gegenwärtige Definition von Nachhaltigkeit.

Neue Rolle für Banken & Co.

Der Finanzmarkt hat eine neue Schlüsselrolle: Er soll dafür sorgen, dass private Investitionen die Transformation der Realwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit befördern. Die Bankenaufsicht flankiert diese Bestrebungen, indem sie Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen als bedeutsam für die Sicherung der Rentabilität und Resilienz von Banken, Versicherungen und Kapitalanlagegesellschaften bewertet. Die genossenschaftliche Finanzgruppe – und somit auch die Volksbank pur in ihrem Geschäftsgebiet – ist bestrebt, künftig als Treiber der Nachhaltigkeit zu fungieren. Sie lebt sie vor Ort über ihren genossenschaftlichen Förderauftrag.

Nachhaltigkeit bei der Volksbank pur

Nachhaltigkeit ist ein Prozess, und die Volksbank pur steht gemeinsam mit ihren Mitgliedern und Kunden am Anfang. Die Transformation der Wirtschaft ist ebenso ein Thema für Unternehmen und Anleger wie auch für die Bank selbst. Sie macht sich mit einer „Nachhaltigkeitslandkarte“ in sechs zentralen Handlungsfeldern auf den Weg und plant mit dem sogenannten Reifegradfächer ambitionierte Nachhaltigkeitsziele für die Zukunft. Hierfür hat das Institut ein strategisches Nachhaltigkeitsmanagement eingerichtet, das eng mit dem Vorstand zusammenarbeitet. Die Volksbank pur sieht Nachhaltigkeit als Chance für echte Mehrwerte. Wichtigstes Handlungsfeld ist das Kundengeschäft: Als Finanzierungspartner tritt die Bank mit kleinen und mittelständischen Unternehmen in den Austausch, um Herausforderungen aus der EU-Taxonomie sowie der Lieferkette gemeinsam anzugehen, Investitionen in die Zukunft zu begleiten und voneinander zu lernen. So hat das Institut hierfür über seine Tochtergesellschaft, die Volksbank Digital Solutions GmbH, den gecco2 entwickelt. Das ist ein CO2-Rechner, der digital und auf Knopfdruck den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens auf Basis der Monatsbilanz ermittelt. Für die Geldanlage bietet die Volksbank pur gemeinsam mit genossenschaftlichen Partnerunternehmen ihren Kundinnen und Kunden schon heute eine Vielzahl nachhaltiger Produkte an. Auch die eigene Betriebsökologie ist ein Hebel, mit dem die Bank ihre Nachhaltigkeitsbemühungen verbessern und nach außen tragen kann. So produziert sie bereits an geeigneten Standorten mit Sonnenenergie einen Teil des benötigten Stroms selbst, baut ihre Ladeinfrastruktur für Elektro- und Hybridfahrzeuge weiter aus und sorgt über regionale Zulieferer und Dienstleister für kurze Wege und weniger klimaschädliche Emissionen. Darüber hinaus hat die Volksbank pur die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens weiter ausgebaut und plant, künftig einen Shuttleservice zwischen den Hauptstandorten einzusetzen, um private Anfahrten und damit Emissionen zu reduzieren. Zur Achtsamkeit im Umgang mit der Natur unterstützt die Bank zudem Schulen und Kindergärten etwa beim Bau von Hochbeeten oder Insektenhotels und fördert Artenschutzprojekte von regionalen Partnern wie die Artenschutz-Stiftung des Zoologischen Stadtgartens in Karlsruhe. Zusammengefasst besteht mit Blick auf die Nachhaltigkeit die Aufgabe der Volksbank pur darin, die Menschen in und um die Bank herum zu sensibilisieren und sie auf eine Reise ins „neue Normal“ mitzunehmen. Eine Reise, auf der die Volksbank pur selbst jeden Tag dazulernt.

Nachhaltigkeit und Transformation im Kundendialog: Bei der Kramski GmbH in Pforzheim erläutern Sabine Torres Kramski, Prokuristin (rechts), und Sascha Knodel, Teamleiter Gebäudemanagement und Managementbeauftragter (links), laufende Verbesserungen im Produktionsbereich: „Stromverbrauchsanalyse bis runter auf Maschinenebene bildet die Basis für die Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen“. Überzeugt: Unternehmenskundenberater Bernhard Henn (2. v. r.) und Nachhaltigkeitsmanager Jan Hansen von der Volksbank pur.